#: locale=de-DE ## Tour ### Beschreibung ### Titel tour.name = LEÓN FERRARI - REPRODUCING THEM INFINITELY ## Skin ### Tooltip IconButton_138AC8EB_1C81_A718_41B9_C0E861AF42F4.toolTip = Fullscreen IconButton_138AC8EB_1C81_A718_41B9_C0E861AF42F4_mobile.toolTip = Fullscreen ## Media ### Titel panorama_0760525D_0CA9_2F5A_4186_7F1CF92D6B44.label = León Ferrari 3 panorama_0D32BC2B_07DF_283D_418F_98AB8AF2B1C8.label = León Ferrari 2 panorama_F36A6CD1_F9D4_0243_41BD_3DC6A2386B29.label = León Ferarri 1 video_0270EE4F_16A8_2E01_41AF_959613CAB8FA.label = RTI_NuncaMas_Slideshow video_035D581D_16E8_1201_419C_36221D9EB35A.label = RTI_Electronicartes - Video Compilation_ video_036E0004_1698_3200_41AC_86ADE390D2B5.label = Planta - León Ferrari y Gabriel Rud (2008) video_041AF13C_1698_1206_418E_E2FD46163355.label = leon tomando te ## Popup ### Body htmlText_02491A1C_1114_DB49_41A1_3455572F048A.html =
Nunca Más


Während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) kam es zu einem massenhaften gewaltsamen Verschwindenlassen innerhalb der Zivilbevölkerung. Zu den geschätzten 30.000 Opfern dieses systematisch begangenen Menschenrechtsverbrechens zählt auch Ferraris Sohn Ariel. Der nach dem Ende der Militärdiktatur amtierende Präsident Raúl Alfonsin beauftrage 1983 eine Kommission zur Aufklärung der Verbrechen, die CONADEP – Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas (Nationalkommission über das Verschwinden von Personen). Diese legte die Ergebnisse in einem über 50.000-seitigen Bericht unter dem Namen Nunca más (Nie wieder) vor. Ferrari wurde 1995 von der argentinischen Tageszeitung Pagina/12 dazu eingeladen, den Bericht in 30 Sonderausgaben zu illustrieren.
In diesem Zusammenhang entstanden 46 Collagen, die mitunter aufgrund direkter Gegenüberstellungen nationalsozialistischer Verbrecher und ihrer Symbolik mit denen der argentinischen Militärdiktatur scharf kritisiert wurden. Ferrari wehrte sich vehement gegen diese Kritik und begründete seine künstlerische Strategie damit, Unrechtssysteme als solche zu enttarnen; künstlerischer Ausdruck und politischer Aktivismus waren für ihn untrennbar vereint. Ferrari engagierte sich zeitlebens gegen das gewaltsame Verschwindenlassen und unterstützte die Arbeit der Madres de Plaza de Mayo* (Mütter der Plaza de Mayo) sowie verwandte Vereinigungen.


* Die Madres de Plaza de Mayo sind eine Vereinigung, die während der argentinischen Militärdiktatur gegründet wurde, um verschwundene Menschen – Töchter und Söhne – wiederzufinden. Seit 1977 versammeln sie sich wöchentlich auf der zentralen Plaza de Mayo in Buenos Aires.
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Electronicartes


Die in dieser Ausstellung gezeigten Werke der Serie Electronicartes stammen aus den Jahren 2002-2003 und wurden von Ferrari per E-Mail versendet. Inspiriert durch den analogen Vorgänger Mail Art, die Ferrari bereits in den 1980er Jahren praktiziert hatte, kommentieren die digitalen Postkarten oft auf sarkastische Weise Themen der US-Außenpolitik und der Regierung von George W. Bush (so zum Beispiel ganz explizit die Serie Contra Bush). Mail Art missachtet und entzieht sich den etablierten (Kunst) - Systemen, womit sie dem egalitären Kunstverständnis Ferraris entspricht. Während ein Teil der gezeigten Arbeiten durch Fotobearbeitung digital verändert wurden, sind andere Electronicartes im Studio inszeniert und nehmen Objekte als Ausgangspunkt, die auch aus den Objektkunstserien Ferraris bekannt sind.
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Esculturas Sonoras
Während seines Exils in Sao Paulo beginnt Ferrari Ende der 1970er Jahre seine Arbeit an den Esculturas Sonoras. In Anlehnung an das brasilianische Instrument Berimbau konstruierte er diese Klangskulpturen mit vertikal ausgerichteten Metallstäben, indem er diese teils am unteren Ende (Cajón), teils am oberen Ende (Medusa) oder an beiden befestigte.
Esculturas Sonoras fordern die direkte Interaktion der Betrachter*innen heraus. Ferrari, der selbst in zahlreichen Performances mit seinen Klangskulpturen experimentierte, beschreibt sie als Einladung dazu, Musik auf spielerische Weise zu erfahren: "Soll doch derjenige spielen, der es möchte, und nicht nur derjenige, der es ‚kann'."
Die Klangskulpturen Medusa, die die Fundación Augusto y León Ferrari Arte y Acervo auf alten Fotos entdeckte und nachbauen ließ, sowie Cajón verbinden das visuelle, akustische und taktile Erleben der Kunst Ferraris. Seine Definition von Kunst als Erfahrung manifestiert sich für die Besucher*innen hier unmittelbar.
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Nunca Más
Während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) kam es zu einem massenhaften gewaltsamen Verschwindenlassen innerhalb der Zivilbevölkerung. Zu den geschätzten 30.000 Opfern dieses systematisch begangenen Menschenrechtsverbrechens zählt auch Ferraris Sohn Ariel. Der nach dem Ende der Militärdiktatur amtierende Präsident Raúl Alfonsin beauftrage 1983 eine Kommission zur Aufklärung der Verbrechen, die CONADEP – Comisión Nacional sobre la Desaparición de Personas (Nationalkommission über das Verschwinden von Personen). Diese legte die Ergebnisse in einem über 50.000-seitigen Bericht unter dem Namen Nunca más (Nie wieder) vor. Ferrari wurde 1995 von der argentinischen Tageszeitung Pagina/12 dazu eingeladen, den Bericht in 30 Sonderausgaben zu illustrieren.
In diesem Zusammenhang entstanden 46 Collagen, die mitunter aufgrund direkter Gegenüberstellungen nationalsozialistischer Verbrecher und ihrer Symbolik mit denen der argentinischen Militärdiktatur scharf kritisiert wurden. Ferrari wehrte sich vehement gegen diese Kritik und begründete seine künstlerische Strategie damit, Unrechtssysteme als solche zu enttarnen; künstlerischer Ausdruck und politischer Aktivismus waren für ihn untrennbar vereint. Ferrari engagierte sich zeitlebens gegen das gewaltsame Verschwindenlassen und unterstützte die Arbeit der Madres de Plaza de Mayo* (Mütter der Plaza de Mayo) sowie verwandte Vereinigungen.
* Die Madres de Plaza de Mayo sind eine Vereinigung, die während der argentinischen Militärdiktatur gegründet wurde, um verschwundene Menschen – Töchter und Söhne – wiederzufinden. Seit 1977 versammeln sie sich wöchentlich auf der zentralen Plaza de Mayo in Buenos Aires.
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Objekte


Zu dem umfangreichen und vielseitigen Werk Ferraris gehört eine große Anzahl an Objekten, die aus Heiligenfiguren und Plastikspielzeug zusammengesetzt wurden. Wie auch in seiner weltberühmten Arbeit La civilización occidental y cristiana (Die westliche und die christliche Zivilisation, 1965), die den gekreuzigten Jesus an einem auf den Kopf gedrehten US-amerikanischen Kriegsflugzeug zeigt, übt Ferrari durch die Strategie der Objektmontage bittere Kritik an der christlichen Kirche. Auch für die Objekte in Ferraris Oeuvre gilt, dass diese reproduziert werden können und sollen. Bei den in der Ausstellung gezeigten Arbeiten wird deutlich, dass es dabei nicht um eine originalgetreue Kopie seiner Werke, sondern seiner Ideen geht. So sehen wir beispielsweise Jesus im Fleischwolf in dreierlei Ausführung. Ferrari unterwandert hier ein weiteres Mal die (im europäischen Kunstverständnis) etablierte Priorisierung des Originals vor der Kopie.
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Heliografías


Ferrari und seine Familie wurden 1976, am Anfang der argentinischen Militärdiktatur, ins Exil nach Brasilien gezwungen. Dort begann Ferrari mit den graphischen Arbeiten der Heliografías (Heliographien), in denen er die aus der Architektur bekannte Drucktechnik der Blaupause anwandte. Darunter entstand die Serie The Architecture of Madness (Die Architektur des Wahnsinns), von der ausgewählte Originale in der Ausstellung zu sehen sind. Ferrari legte die Auflage dieser Werke als unendlich fest und kennzeichnete sie dementsprechend mit x / ∞. Die an Stadtpläne oder geografische Muster erinnernden Zeichnungen kombinierte er mit Letraset-Symbolen, die ursprünglich in architektonischen Plänen verwendet wurden. Menschen, Bäume, Autos oder leere Betten bilden Muster, die bei genauerem Hinsehen paradoxe Situationen inszenieren; Menschen, die sich anstellen, um leere Räume zu betreten, oder in kleinen Kabinen eingeschlossen sind, unendliche Autospiralen und Stadtlandschaften, die nur aus Sackgassen zu bestehen scheinen.
 The Architecture of Madness überführt technische Zeichnungen in ein Narrativ, das als Metapher entfremdeter und uniformer Städte gelesen werden kann. Stadtkarten, die den Wahnsinn des alltäglichen Lebens offenlegen. Dieser Wahnsinn, den Ferrari mit dem Titel impliziert, betrifft aber auch das Gefühl der Einengung, des Gefangenseins, der Unentrinnbarkeit in einem von Angst geprägten Leben unter diktatorischer Gewaltherrschaft.
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Brailles


Die Serie Brailles (1997 – 2004) ist unter anderem inspiriert durch den argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges, der aufgrund einer Erkrankung mit 55 Jahren fast vollständig erblindet war. Über Aktfotografien schreibt Ferrari Ausschnitte aus den Werken Borges oder anderer Autoren in Brailleschrift. Um die Verse lesen zu können, müssen wir das Bild berühren, die Frauenkörper "streicheln", wie Ferrari es formulierte. Die im Oeuvre Ferraris immer wieder verwendete Technik der Collage und Bildmontage findet hier erstmals eine haptische Anwendung.
Darüber hinaus wendet er die Technik auf Meisterwerken der westlichen Kunstgeschichte mit christlicher Ikonografie oder erotischen Bildern an und prägt ihnen beispielsweise Bibelverse ein. Durch diese Praxis generiert Ferrari Bildinterpretationen, die seine kritische Haltung gegenüber der katholischen Kirche zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig ermöglichte es dieses Vorgehen, seine Werke der Zensur zu entziehen.
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